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Die Sonderschau

Sonderschauen 2019: „Blüten des Mineralreichs”-
und “Die Grube Wolf bei Herdorf”

     

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Li.: Herrliche “Blüte” im Miniatur-Format: Linaritkristalle von der Grube “Alte Mahlscheid” bei Herdorf (Coll. G Helsper, Foto M. Reinhardt)
Re.: Ein wunderschönes, 2,5 cm hohes “Türmchen” aus “Rhodochrositkristallen von der Grube “Wolf” bei Herdorf (Coll. F. Geldsetzer, Foto S. Koch)

“Blüten des Mineralreichs”
 
Tief verborgen in der Siegerländer Erde gibt es ein  wahres Feuerwerk von Farben und Formen: Die Mineralschätze in den Erzgängen. Sie wurden von den Bergleuten, welche ergriffen waren von der Schönheit der scheinbar nie verblühenden Kristallgebilde daher auch als “Blumen Gottes unter der Erde” bezeichnet. Besonders schön sind die Mineralien aus den sog. “Oxidationszonen” dieser Erzgänge.  Unter der Einwirkung von mit Sauerstoff und Kohlensäure angereicherten Sickerwässern setzte in den Erzgängen von der Oberfläche her ein Prozess ein, durch den die ursprünglich gebildeten, “primären” Erzmineralien - wie das wichtigste Eisenerz des Siegerlandes, der Spateisenstein (Siderit), und seine metallhaltigen Begleitmineralien - zersetzt wurden und sich eine Fülle neuer Mineralien, die sog. “Sekundärmineralien” , bildeten.  Dabei wurden die meisten  wertvollen Metalle (z.B. Silber und Kupfer) nach unten weggeführt, Eisen blieb zurück. Diese “Oxidationszone” wird daher nach einem alten Bergmannsausdruck auch als “Eiserner Hut” bezeichnet. Aus dem Siderit bildete sich der oft von mehr oder weniger großen Hohlräumen durchsetzte Limonit (“Brauneisenstein”), in denen andere, ebenfalls sekundär gebildete Mineralien auskristallisieren konnten.
Primär gebildete Kupfererze wie der Chalkopyrit (Kupferkies) waren in unendlich langen geologischen Zeiträumen in der Oxidationszone in farbenprächtige neue Minerale, wie z.B. in den Malachit oder ´den Cuprit (Rotkupfererz) umgewandelt worden. Aus den primären Bleierzen - allen voran dem Galenit (Bleiglanz)  - entstanden u.a. der diamantglänzende Cerussit (Weißbleierz), die wie Tautropfen funkelnden , flächenreichen Kristalle des Anglesits (Vitriolbleierz) oder auch der tiefblaue Linarit. “Die Kristalle dieser Bleiverbindungen schmücken vielfach als herrliche Blüten des Mineralreichs” die Drusenräume des Brauneisensteins aus” - so beschrieb der Siegener Volksschullehrer Hugo Nolde begeistert die Sekundärmineralien des Bleiglanzes in seinem Aufsatz über die Siegerländer Mineralien im 1914 erschienenen “Siegerländer Heimatbuch”.
In der Sonderschau werden herrliche Stücke aus den Oxidationszonen der Siegerländer Erzgänge sowie auch solche aus weltberühmten anderen Lagerstätten präsentiert.

Li.: Die Grube “Wolf bei Herdorf” in den 1950er Jahren (Archiv: Privat). Der Förderturm der 1962 stillgelegten Grube wurde nach jahrelangem Tauziehen um seinen Erhalt erst im Jahre 1975  - im offiziellen Jahr des Denkmals! - als letzter seiner Art im Siegerland abgerissen.  Re.: Herrliche cm-große Rhodochrositkristalle von der Grube “Wolf” (Coll. Prof. M. Reddehase, Foto J. Scovil).

Ein ganz besonderes prächtiges Mineral des “Eisernen Hutes” ist der Rhodochrosit (Manganspat). Die zweite Sonderschau präsentiert daher die Grube “Wolf” bei Herdorf im Siegerland. Hier trat das Mineral mit seinen tiefroten und oft zu himbeerähnlichen Gebilden vereinten Kristallen (von den Bergleuten daher auch als “Himbeerspat” bezeichnet) in einer solchen Fülle, Pracht und Vielfalt auf, wie sie von keiner anderen Siegerländer Grube bekannt geworden ist. Sie war damit auch der bekannteste Fundort des Minerals in Deutschland und lieferte zugleich auch die wohl besten Rhodochrositstufen Europas.

Eine ausführlichere  Dokumentation zu den Themen der Sonderschau findet sich im  “Siegerländer Heimatkalender 2020” , welcher im Herbst 2019 erscheint (Vorländer-Verlag, Siegen).

Weitere bezaubernde “Kristallblüten” im Mini-Format. Li.:  Cerussitkristall auf Malachit von der Grube “Brüche” bei Müsen (Coll. M. Henrich). Mitte: Erythrin (“Kobaltblüte”) von Grube “Bunte Kuh” bei Niederschelden (Coll. M. Reinhardt). Re.: Malachitkristalle von der Grube “Frederike” bei Siegen (Coll. M. Reinhardt) Alle Fotos: Matthias Reinhardt

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Wie bereits in den Vorjahren ist auch in diesem Jahr wieder das  „Epi-Institut für Edelsteinprüfung“ aus Offenburg auf der Börse vertreten; es biete eine kostenlose Bestimmung und Echtheitsprüfung von Edelsteinen für alle Besucher an.
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